Samstag, 11. Juni 2011

mcluhans tetraeder der medien und das allgemeine

marshall mcluhan hat vier mediengesetze aufgestellt: enhance, obsolence, retrieve, reverse.
zur veranschaulichung wird gerne das medium radio genommen, die folgende auflistung ist bei wikipedia entnommen:

  • Verstärkung Was das Medium verstärkt oder intensiviert. Radio verstärkt Sprache und Musik.
  • Veraltend Was das Medium verdrängt. Radio reduziert die Bedeutung von Druck und visuellen Gütern.
  • Rückgängigmachend Was das Medium zurückholt, das zuvor verworfen wurde Radio stellt das gesprochene Wort wieder in den Vordergrund.
  • Umkehrend Was das Medium bewirkt, wenn es bis zu seinen Extremen ausgereizt wird. Das akustische Radio geht in audiovisuelles Fernsehen über.
nun kann man gerne über mcluhan und seine thesen diskutieren, ich bin alles andere als ein anhänger seiner ideen. lässt man sich aber auf diese vier mediengesetze ein, stellt man schnell fest, dass diese nicht nur für technologien gelten, sondern für alles gesellschaftliche und politische. nehmen wir beispielsweise den sozialismus:
  • sozialismus verstärkt gerechtigkeit
  • sozialismus reduziert die ungleichheit
  • sozialismus legt die produktionsmittel und die produktivkräfte wieder zusammen, stellt sie in den vordergrund
  • der sozialismus überhitzt sich, endet im kapitalismus
lustigerweise kann man das ganze auch am kapitalistischen system durchexerzieren, fraglich ist nur noch, was bei punkt vier stehen wird. das ist das doofe an mmcls vier gesetzen: die ersten drei schritte sind leicht identifizieren, punkt vier erkennt man meist erst bei eintreten. also lasst uns warten und sehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen