Freitag, 17. Februar 2012

lieber ein schrecken ohne ende...

nach mehr als 2 monaten ist es also so weit: um 11 uhr wird bundespräsident christian wulff seinen (von angela merkel diktierten) rücktritt erklären. wieso wulff jemals dachte die sache aussitzen zu können ist nicht zu erklären. zu tief ist (nicht war) er in den sumpf der korruption versackt als dass die vorwürfe nach einer (oder zwei, drei,..) dünnen erklärung(en) vom tisch hätten sein können. wulff scheint in der tat gedacht zu haben, dass seine verstrickungen (seilschaften wären doch zu positiv konnotiert) irgendwann niemanden mehr interessieren. aber nachdem er den medien und deren heilige kuh "pressefreiheit" (der begriff ist äußerst diskutabel, aber irgendwas benötigt man ja um seine zeitungen verkaufen zu können) gehörig ans bein gepisst hat hätte ihm klar sein müssen, dass keine ruhe einkehren würde.
vermutlich durfte er genau so lange bundespräsident bleiben bis angela merkel sich mit den spitzenpolitikern der anderen parteien auf einen neuen kandidaten für das höchste staatsamt verständigt hat. denn das ist genau das problem an der ganzen sache für die cdu: merkel sitzt zwischen den stühlen. will sie kanzlerin bleiben, darf sie nicht weiter auf fdp setzen. sucht sie sich für die wahl des kommenden präsidenten aber einen anderen partner, wäre die koalition de facto am ende (wäre nicht das erste mal...). also braucht sie einen kandidaten, den sie der fdp als koalitionspräsidenten verkaufen kann und dem gleichzeitig wahlweise die grünen und/oder die spd zustimmen. insofern ist der kandidat der herzen, joachim gauck, raus (was auch besser so ist...). im zweifel ist die spd die erste wahl, gabriel und co haben ja erst kürzlich erklärt, nicht gegen merkel wahlkampf zu machen. gegen wenn denn dann? fragen sich die genossen. nach der bekanntgabe des neuen bundespräsidenten dürfte vielen klar sein, in welche richtung die spd sich in den kommenden monaten orientieren will.

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